Fruchtfleisch als Rohstoff ist vielseitig einsetzbar. Und Fruchtfleisch ist in enormen Mengen günstig verfügbar. Denn in Produktion und Handel fällt Fruchtfleisch oft als Rest an. Ob Orangenschalen in der Saftproduktion, Kaffeekirschen für Kaffeebohnen oder Jackfruits in Sri Lanka, die – wegen des schlechten Images – kaum einer essen möchte. Ist das Rohstoff oder Müll? Generell bin ich bin davon überzeugt, dass wir uns in Zukunft noch viel mehr mit unserem Müll beschäftigen werden. Denn Müll ist ein spannender und besonderer Rohstoff und so wie wir damit aktuell umgehen, kann es nicht weiter gehen. Als Verbraucher zahlen wir dafür, unseren Müll entsorgen zu lassen. Als Unternehmer können wir diesen Müll als hochwertiges Produkt neu verkaufen.

„Die Natur produziert seit Jahrmillionen völlig uneffizient, aber effektiv. Ein Kirschbaum bringt tausende Blüten und Früchte hervor, ohne die Umwelt zu belasten. Im Gegenteil: Sobald sie zu Boden fallen, werden sie zu Nährstoffen für Tiere, Pflanzen und Boden in der Umgebung.“

Michael Braungart: zitiert in Berliner Zeitung

17 Unternehmen, die Fruchtfleisch & Schalen zu spannenden Produkten verarbeiten

1.
Kaffeemehl – jedes Jahr landen allein Deutschland 20 Millionen Tonnen Kaffeesatz im Müll. Über die schier unendlichem Möglichkeiten, diesen Kaffeesatz als Grundlage für Produkte zu verwenden, haben wir bereits im Artikel „16 StartUps rund um das schwarze Gold: Kaffeesatz“ geschrieben. Doch bereits bevor wir unseren Kaffee trinken gibt es Abfälle in der Produktion – und zwar nicht unerhebliche! Denn zunächst muss das Fruchtfleisch der Kaffeekirsche von den Kaffeebohnen entfernt werden. Und aus diesen Kaffeekirschen lassen sich – natürlich – Produkte erzeugen. So zum Beispiel Kaffeemehl. Dabei handelt es sich um getrocknetes und gemahlenes Fruchtfleisch von Kaffeekirschen. In den USA wird Kaffeemehl bereits als die glutenfreie Alternative zu Weizenmehl angepriesen. Und, wie zu erwarten, ist das ganze natürlich auch ein absolutes Superfood, denn Kaffeemehl enthält ganz viel Eisen, Kalium und Protein. Dafür ganz wenig Fett und weniger Koffein als Kaffee. Yes! Besonders eignet sich das Mehl zum backen von Desserts. Der Geschmack ist süßlich-fruchtig und harmoniert besonders gut mit Schokokuchen. Das beste an der Geschichte: das Kaffeemehl der CF Global Holdings, Inc.  gibt’s bisher in Deutschland nicht zu kaufen. Die Chance, eine Geschäftsidee umzusetzen, die es in Deutschland noch nicht gibt. Doch ganz einfach ist das nicht – denn die EU hat den Verkauf von Kaffeekirschen vorerst gestoppt. Das bringt auch unsere nächsten StartUps in die Schwierigkeiten…

2.
Tee und Limonade aus Kaffeekirschen-Fruchtfleisch – gleich drei Unternehmen haben sich dem Markt der Erfrischungsgetränke aus der Kaffeekirsche gewidmet. SeloSoda, welches es aktuell aufgrund der nicht vorhandenen EU-Zulassung von Kaffekirschen nicht gibt, ist ein ungesüßtes und koffeinhaltiges Erfrischungsgetränk. Inhalt ist ein Aufguss aus getrockneten Kaffekirschen, Kohlensäure, Bio-Orangensaft und Bio-Zitronensaft. Caté Original schmeckt angeblich süßlich-sauer nach Zitrusfrüchten, Wildhonig, grüner Melone und Tabak. Der Bio-Rohstoff der Hauptzutat stammt direkt von einem Kaffeefarmer aus Panama. Vorbildlich! Zur Zeit verkauft das Unternehmen Kaffee aus ungerösteten, grünen Kaffeebohnen. Schließlich muss es die Zeit, bis Kaffeekirschen in der EU wieder verkauft werden dürfen, überbrücken. Auch CatéOriginal verkauft Kaffeekirschen-Limonade. Hier soll der Koffeinkick wach machen, der Zuckergehalt ist leider bedeutend höher als der von SeloSoda. Doch auch hier wird ein Abfall zu einem neuen Produkt und ein Kaffeefarmer verdient mehr als zuvor. Thumps up! Der Dritte im Bunde ist Pacamara. Hier wird der Tee für den Aufguss, der bei SeloSoda und Caté Original die Basis der Limonaden stellt, verkauft. Ganz ohne Flaschen, Zucker oder Kohlensäure. Original so, wie er in Südamerika getrunken wird. Hier wird es jetzt richtig spannend, denn Pacamara bietet verschiedene Varianten an. Schmeckt „Fully Washed“ nach Hagebutte und grüner Stachelbeere mit Anklängen an Lychee, Kiwi und grüne Erdbeeren, so schmeckt „Cascara Bourbon Natural“ nach Ahornsirup und braunem Kandis mit feinen Karamell-Ferment-Noten. Aha. Und auch andere Anbieter haben den Markt für sich entdeckt. So gibt es bio-zertifizierten Cascara-Tee auch auf amazon zu kaufen*. Übrigens: an Caté Original hält Katjesgreenfood mittlerweile 20%. Ich denke, wir werden bald noch mehr von der Kaffeekirsche hören.

Geschäftsideen aus den USA - Kaffeemehl

3.
Apfelchips & Trockenobst aus übrigen FrüchtenSpare Fruits aus Großbritannien macht aus übrigen Früchten wohl das naheliegendste: Fruchtchips. Fruchtig, knackig und gesund eignen sich diese Chips als Alternative zu Kartoffelchips, die in England zu jedem Picknick gehören. Besonders wird Wert darauf gelegt, heimische Obstbauern zu unterstützen und Früchte aus dem eigenen Land zu verwenden. Von den ersten Versuchen, Apfelchips auf dem Bauernmarkt zu verkaufen, bis zu einer Crowdfunding- und Crowdinvestkampagne sind schon über 35 Tonnen Äpfel und Birnen gerettet worden.

4.
Textilien aus Orangenschalen – das klingt wirklich verrückt.  Bisher steht auch nur ein Prototyp, doch da steckt Potential drin. Denn allein in Italien gibt es eine Millionen Tonnen Orangenschalen jährlich (aus der Saftproduktion). Die Gründerinnen von OrangeFiber, Adriana Santanocito and Enrica Arena aus Sizilien, haben nun einen Stoff entwickelt, der zu 100% aus Orangenschalen besteht. Das StartUp hat, wie zu erwarten, bereits einige Preise abgesahnt. Bleibt nur noch, sich in der Praxis zu beweisen. Sie können sich ja mit Ettitute zusammentun, dem Australischen Unternehmen, welches Bettwäsche mit Garn aus Kaffeesatz herstellt (StartUp Nummer 7).

5.
Tortilla Chips aus Safttrester – wenn der Saft raus ist, geht’s bei Forager erst richtig los. Denn das Forager Project aus den USA stellt (leckere?) Nacho-Chips aus gepresstem Obst und Gemüse her. Dabei kommen unerwartet spannende Sorten in die Chips: Gurke, Sellerie, Grünkohl, Spinat, Fenchel, Pastinake, Salat. Solche Chips habe ich wirklich noch nie gegessen. Natürlich kommen nicht nur Saftreste rein. Zusätzlich gibt es glutenfreie Mehle aus Quinoa, Sesam, Hirse, Amaranth und Reis. Und am Ende noch ein Pinch an Gewürzen wie Wasabi, Mexikanisch oder klassisch mit Hefeextrakt. Auf jeden Fall eine interessante Geschäftsidee aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Ich kann nur sagen: Willkommen zurück in der Vollkornbewegung! (PS: Ich bevorzuge ja klassische Nachos mit Käse*)

Geschäftsidee: Nachos aus Safttrester

Nachos mit Sellerie und Grünkohl? Back to the eigthies!

6.
Avocado Fruchtfleisch, welches nicht braun wird – die Australische Marketing Cooperative Sunfresh hat vor Kurzem ein Produkt auf den Markt gebracht, welches einen Massenmarkt bedient. Das Unternehmen hat es geschafft, Avocadofruchtfleisch so zu verarbeiten, dass es bis zu 30 Tage im Kühlschrank gelagert werden kann, ohne braun zu werden. Sunfresh Avocado wird tiefgefroren verkauft und hält sich 7-10 Tage nachdem die Packung geöffnet wurde. Details zur Verarbeitung lässt der Verband nicht verlauten, sagt jedoch, dass die Packungen nur 100% Avocado enthalten und keine Konservierungsstoffe oder Zusätze zugesetzt wurden. Zunächst ist das Unternehmen in den asiatischen Markt eingestiegen, da hier ein großer Bedarf an frischen, gesunden Lebensmitteln ohne Zusätze besteht. Durch die verschiedenen Klimazonen Australiens sollen frische Avocados zur Verarbeitung 12 Monate im Jahr zur Verfügung stehen. Sunfresh repräsentiert über 170 Erzeuger und vermarktet neben Avocados noch weitere Früchte wie Mangos, Litschits, Zitronen, Nektarinen, Pfirsiche, Kakis und Passionsfrüchte. Die Nachfrage nach tiefgefrorenen Avocados ist so groß, dass die Produktionskapazität bereits zwei Monate nach dem Markteinstand verdoppelt wurde. In Deutschland gibt es tiefgefrorene Avocados als Pulp vor allem im Großhandel für die Gastronomie zu finden. Mex Al versendet aber auch Endkunden. Im Fall der Avocados ist es also nicht das Fruchtfleisch, welches übrig bleibt, sondern der Kern. Schlaue Unternehmer machen daraus ultra gesundes Avocado-Honig* oder Avocadokern-Pulver*. Und für die Avocado-Freaks (die Avocados natürlich frisch essen!) unter uns gibt es noch die ultimative Avocado-Transportbox* namens Avocadowächter (und Kiwiwächter und Tomatenwächter und Bananenwächter…) und feinsten Avocado-Honig*. That’s Avocado love!

7.
Essbare Trinkhalme aus Apfeltrester – egal ob unsere Kleinkinder ihre Milch oder wir unseren Cocktail schlürfen, alles hat mehr Stil mit einem coolen Strohhalm! Nachhaltig ist das nicht, denn der ist in der Regel aus Plastik und landet danach meist im Müll. Doch so langsam tut sich was. Neben der für die Gastronomie wenig praktikablen Variante (aber ziemlich stylischen!) der wiederverwandbaren Trinkhalme aus Kupfer*, Edelstahl*, Glas* oder Bambus* gibt es mittlerweile einige Unternehmen, die sich einer Alternative annehmen. Für den einmaligen Gebrauch gibt es Trinkhalme aus Stroh (das Original!), Papier oder Bioplastik. Seit Kurzem gibt es noch eine weitere Möglichkeit. Wisefood stellt unter der Marke eatapple essbare Trinkhalme aus Trester her. Trester sind feste Bestandteile aus der Saftproduktion. Zur Zeit werden Apfelmark und Apfelschalen verwendet, weitere Sorten wie Zitrone und Erdbeere sind schon ausgetüftelt und in der Pipeline für die zukünftige Produktion. Diese Reste werden dann in einem speziellen Verfahren in Rohrform gepresst. Konnte das StartUps zunächst wenige Halme am Tag fertigen, hat sich nun ein Partner gefunden, der täglich mehrere zehntausend Halme fertigen kann. Die große Frage ist nun, wie konkurrenzfähig diese Produkte sind. Plastiktrinkhalme kann die Gastronomie für unter 50€ für 10.000 Stück bestellen. Biologisch abbaubare Trinkhalme werden wohl weiterhin einen Nischenmarkt bedienen, sind aber dennoch zu beachten!

8.
Orangenschalenpulver – von Grafikdesign, hübschen Webseiten und Texten für’s Web haben die Gründer von NewfoodZ anscheinend keine Ahnung, dafür aber coole Ideen. Zusammen mit einem Mexikanischen Saftverarbeiter stellt das Unternehmen Orangenschalenpulver her. Dieses ist (angeblich) sehr gesund und lässt sich als Gewürz*, Tee* und Nahrungsergänzungsmittel verwenden.  Als reines Pulver kann ich mir das jetzt nicht so knülle im Smoothie vorstellen, aber als Stevia-Zucker mit Orangenote* klingt es fein. Richtig spannend sind dagegen die Forschungsergebnisse der 16-Jährigen Kiara Nirghin aus Johannesburg (Südafrika). Sie hat beim Google Science Fair 2016 50.000 USD für eine innovative Entdeckung gewonnen. Sie hat herausgefunden, dass Orangen- und Avocadoschalen dabei helfen, mehr Regenwasser im Erdboden zu speichern. Für das von Dürre gebeutelte Südafrika wäre das ein Segen. In Costa Rica haben Unmengen an Orangenschalen ein unfruchtbares Stück Land in 16 Jahren zu Urwald verwandelt.

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9.
Fruchtfleisch zu Fruchtleder – auch die Gründer des Berliner StartUps „DÖRRWERK” haben sich bei ihren Produkten vom Ausland inspirieren lassen. Aus Obst, welches wegen optischer Mängel vom Großhandel aussortiert wird, stellt die Manufaktur Fruchtpapier her. Fruchtpapier, das sind dünne Blätter, die aus einer Kombination pürierter und getrockneter Früchte besteht. DÖRRWERK bietet aktuell die Kombinationen Mango-Apfel, Ananas-Apfel und Erdbeere-Apfel* an. Vegan, Vitamin- und Nährstoffreich und ohne Aroma- oder Konservierungsstoffe (abgesehen von einem Spritzer Zitronensaft) sind die dünnen Streifen dennoch lange haltbar und genießbar. Seine ersten Versuche machte einer der Gründer, Zubin Farahani, mit Trockenobst. Das aber kam bei seinen Freunden nicht so gut an, weil es meist zäh und trocken ist. Fruchtpapier dagegen ist dünn, knusprig, geschmacksintensiv und kombiniert einen süß-sauren Geschmack. Finanziert wurde das Unterfangen auch über eine Crowdfunding Kampagne. Die Gründer wünschen sich, dass das Fruchtpapier aus gerettetem Obst bald in Supermärkten Deutschlandweit zu finden sein soll und haben für die Finanzierung dieses Vorhabens eine zweite Crowdfunding Kampagne auf Startnext gestartet. Dabei gab es als Dankeschön weitere, neue Kreationen zum Ausprobieren: Fruchtkonfetti für Müsli oder Desserts und luftgetrocknete Tomatenchips* (nicht frittiert und natürlich vor der Tonne gerettet, denn dort landen viele, viele, viele Tomaten…)! Weitere 10 StartUps, die Lebensmittel vor der Tonne retten, findest du auf Yes! We Can Farm.

10.
Veganer Fleischersatz von der Jackfruit – das ist Fruchtfleisch. Weil in Sri Lanka rund dreiviertel der Früchte noch vor der Ernte verfaulen, bringt die deutsche Julia Huthmann Jackfruits* in Deutschland auf den Teller. Mit Jacky F. hat sie ein Unternehmen gegründet, welches nicht nur mehr Vielfalt auf die Teller von Vegetariern und Veganern bringt, sondern auch biologischen Anbau und nachhaltige Entwicklung in Sri Lanka fördert. Zu Beginn galt es zu prüfen, ob für ein solch unbekanntes Produkt überhaupt ein Markt besteht. Julia Huthmann nahm an Gründerwettbewerben teil, organisierte Verköstigungen und besuchte kleine Messen. Schnell zeigte sich, dass sie eine Nische getroffen hatte und schnell potentielle Kunden gewinnen konnte. Auch der Handel zeigte sich interessiert. Keine große Überraschung, da junges, gekochtes Jackfruitfruchtfleisch eine fleischähnliche Konsistenz hat und sich durch eine entsprechende Würzung ideal zur Zubereitung von Burgerpatties oder Frikadellen eignet, dabei jedoch vegan und zusätzlich ballaststoffreich sowie arm an Kalorien ist. Mehr über die Jackfruits* von Jacky F. findest du unter dem Artikel Geschäftsidee Nummer 050!

Jacky F gegen Lebensmittelverschwendung Essen

11.
Bananenketchup & Bananenbrot – was tun mit überreifen Bananen, die jeden Tag Palettenweise in den Müll wandern? Bananenketchup! So macht es Rubies in the Rubble. Oder alternativ Bananenbrot, wie von Be Bananas. Auch wenn die Reifung der Bananen gut geplant: Der Absatz ist kaum zu planen, weswegen nach der Devise „Lieber zu viel als zu wenig“ gehandelt wird. Denn natürlich möchte der Kunde zu jedem Zeitpunkt Bananen im Supermarkt kaufen können, daher werden gewisse Übermengen vom Großhandel mit in den Preis einkalkuliert, ganz egal ob Bio oder konventionell. Spätestens beim „Groß-Großhandel“ gibt es also Übermengen. Riesige Übermengen – oft mehrere Paletten am Tag, nur bei kleinen Großhändlern!

12.
Kokosnussöl – frisches Kokosnussöl auf kaltgepressten Kokosraspeln ist eine feine Sache. Schade nur, dass wenige Unternehmen dies konsequent umsetzen. Denn Qualität hat ihren Preis. Und nicht jeder Verbraucher ist gewillt, 20 € für ein Glas Kokosnussöl zu berappen. Jamila Khan und Henning Roxin versuchen es dennoch. Mit ihrem Hamburger StartUp Kopfsache möchten sie Anfang 2018 fair gehandeltes und bio-zertifiziertes Kokosnussöl aus einer Kooperative von den Philippinen auf den Markt bringen. Wir wünschen den beiden nur das beste!

13.
Fruit Jerky & FruchtriegelSnact aus Großbritannien hat mit viel Designerischem Können und einem Hauch Guerilla Markeing eine Marke geschaffen, die anmacht. Mit Slogans wie „Make Bars, Not Wars“ oder „Banan-archy In The UK“ zeigt das Unternehmen, dass der Kampf gegen Lebensmittelverschwendung ziemlich sexy und lustig sein kann. Neben den Fruchtriegeln, die zum größten Teil aus Bananen bestehen, verkauft Snact auch Fruchtleder*. Das ist, im Gegensatz zu den Fruchtlederchips von Dörrwerk weich und ein bisschen feuchter. Jeder eben so, wie er es mag.

14.
Saft aus aussortieren Früchten – eine weitere, naheliegende Geschäftsidee bringt Misfit Juicery  aus den USA. In New York City und Washington DC verkauft Misfit Juicery, wie der Name schon sagt, Saft aus aussortierten Früchten. Dabei kommen mindestens 70% aussortiere Produkte wie komische geformte Äpfel von Obstbauern und Produktionsreste von Karottensticks und fertigen, geschnittenen Obstsalaten zum Einsatz. Und am Ende kommen dann seltsame Kombinationen aus Grünkohl, Apfel, Gurke, Salat, Zitrone, Ingwer und Basilikum zusammen. Naja, Amerikaner eben. Die stehen auf so was. Nicht, dass die Deutschen besser sind mit ihrem Smoothiemix-Kraftpulver mit leckeren Brennnesseln*, Mariendisteln, Braunalgen, Alfalfa, Grünkohl, Moringa und weiteren fantastischen Superfoods. Aber das bringt mich auf eine Idee. Wie wäre es, wenn man diese aussortierten Früchte trocknen würde und als gefriergetrocknetes Fruchtpulver für Smoothies anbieten würde? Tja, als Ideengeber sind die USA eben doch für was gut.

15.
Watermelon Water – besteht aus Wassermelonen. Diese werden mit Schale und allem gepresst, dazu kommt ein bisschen Bio-Zitrone und schwupps – fertig ist das Getränk für alle, die mehr Wasser zu sich nehmen sollten. Und es ist auch noch super-gesund für Sportler, weil es alles möglichen Nährstoffe in hohen Mengen enthält. Vieeel besser als Wasser! Bestellen kann man das ganze in den USA für 3.75$ für 355ml. Dem Smoothie Run, der gerade in Deutschland herrscht zufolge, würde dieses Getränk hier sicher auch gut laufen. Beim Preis einfach $ mit € ersetzen. Nur Plastik kommt im Bioladen nicht so an. Lieber mal Glasflaschen verwenden, dann läuft das hier auch gut. Achja, selbst Beyonce hat in das World Waters investiert. Ich würde mal sagen, diese Geschäftsidee aus den USA hat Potential! Kleiner Tipp noch, Kokosnusswasser und Melone*, das muss doch die beste Kombination aller Zeiten sein! Zumindest, wenn man Kokosnusswasser mag… ich ja nicht so. Dann lieber Wassermelone pur. Frisch gekauft und ohne Schale gepresst. Geht nämlich auch ohne Beyonce, so ein Wassermelonengetränk.

Geschäftsidee gegen Lebensmittelverschwendung, Wassermelonensmoothie aus den USA

16.
Vodka & Brandy aus Erdbeeren – als ich über das Unternehmen Ventura Spirits aus Kalifornien gelesen habe, konnte ich es erst nicht glaube. Vodka aus Erdbeeren? Geht anscheinend alles. Ist mir recht, wenn dadurch weniger Erdbeeren im Müll landen. Und so werden in Kalifornien hässliche Erdbeeren zu Brandy gebrannt und anschließend zwei Jahre in französischen Eichenfässern gereift. Hässliche Früchte, schöner Brandy. So sagt es zumindest Ventura Spirits, der Macher des Erdbeer-Wodkas (und Brandys).

17.
Glutenfreie, Getreidefreie, Rohköstliche, Vegane und Paleorische Müslis aus Fruchtfleisch und Nussfruchtfleisch – das klingt jetzt richtig öko. Aber auch mit Absicht. Hersteller Pulp Pantry vermarktet seine Produkte scheinbar lieber darüber, welche Dinge nicht enthalten sind. Doch wenn man bedenkt, wie viele Menschen sich glutenfrei und vegan ernähren, dann ist das vielleicht gar nicht die dümmste Marketing-Idee. Die Granolas bestehen aus viel Mandelfruchtfleisch (häh?), Apfel, Karotte, Kokosnusszucker, Datteln, Salz und Gewürzen. Bei anderen Sorten kommt auch Rote Beete und Kakao zum Einsatz. Neben den speziellen Müslis gibt es auch spezielle Cracker aus allem möglichen Grünen (Grünkohl, Salat, …), Karotte, Sonnenblumenkernen und Leinsaat. Ich denke es braucht auch einen Gegenpol zu den ungesunden Unicorn Fruity Loops*. Denn von den Inhaltsstoffen her ist das ja eher Einhornmist. Also die Einhorndinger da.

18.
Und deine Geschäftsidee aus Fruchtfleisch und geretteten Lebensmitteln – welche Geschäftsidee hast du? Kartoffelchips aus geretten Kartoffeln, Kürbispulver für Instant-Kürbissuppen oder gefriergetrocknete Möhren als Hasenfutter? Mit unseren 17 Geschäftsideen aus den USA, Südafrika, Großbritannien, Deutschland, Sri Lanka, Südamerika, den Philippinen, Italien & Australien haben wir dir hoffentlich einiges an Inspiration gebracht. Let’s Startup!

Und um dir die Arbeit zu erleichtern und uns für den Artikel zu belohnen, haben wir dir hier nochmal kurz unsere Lieblingsprodukte aufgelistet:

Das Buch „Die Essensvernichter“* von Stefan Kreutzberger und Valentin Thurn, die leckeren Fruchtchips von Dörrwerk*, Fleischloses Fruchtfleisch* von Jacky F., Avocado-Honig* von Rüdiger Feldt und das Buch „Kopf schlägt Kapital“* von Günter Faltin, der dir verrät, wie du all diese Ideen jetzt wunderschön umsetzen kannst!

Du möchtest mehr lesen? Hier geht’s zum Index mit 200+ Geschäftsideen!

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