Zehn richtig verrückte Geschäftsideen

Bei den heutigen zehn Produkten wirst du dich fragen, warum es sie eigentlich gibt. Interessanter ist dann nur noch die Frage, warum sie sich erfolgreich verkaufen …

Erdnussbutter ohne Nüsse

OHNE Nüsse – okay, diese Nicht-Erdnussbutter hat es in sich. Sie ist nicht nur glutenfrei und extra cremig, sie ist auch die erste Erdnussbutter ohne Erdnüsse. Wenn das mal keine Innovation ist! Mich haben diese Nüsse eh schon immer gestört.

Okay, Spaß beiseite. So verrückt wie sie klingt, ist die Idee gar nicht. Denn mit dieser nussfreien Erdnussbutter können auch Nussallergiker ihr Peanutbutterandjellysandwich genießen. Aber das ganze dann „WowButter“ zu nennen und mit dem Spruch „It’s just like peanut butter, but better!“ zu bewerben, das klingt wirklich doof. Besser als echte Erdnussbutter geht nämlich nicht! Auch wenn „Aufstrich aus getoasteten Sojabohnen“ natürlich extrem verlockend klingt. Die beiden Varianten creamy und crunchy gibt es selbst in Deutschland zu kaufen!* In den USA gibt es nicht nur die eine Alternative zu Erdnussbutter. Neben dem attraktiven Sojatoast gibt auch SunButter, welche auf Sonnenblumenöl basiert. Es scheint also durchaus einen Bedarf zu geben. Auch wenn es echt nach einer verrückten Geschäftsidee klingt.

Mein persönlicher Favorit unter den richtigen Erdnussbuttern ist der Deep Roast von Mani Life. Das Londoner StartUp produziert seit einiger Zeit drei wirklich feine Erdnussbutter Sorten aus einer speziellen Argentinischen Erdnuss. Eine Finanzierung via Crowdinvesting* soll dem Unternehmen dabei helfen, die Produktion zu skalieren und in den Englischen Supermärkten und Health Food Stores zu landen. Und weil Crowdinvesting und die Foodbranche meine zwei Steckenpferde sind, habe ich mir damals auch zwei Aktien geschnappt. Jetzt besitze ich Anteile an ManiLife im Wert von 16.50 Pfund! Aber Mani Life ist nicht nur deshalb mein Favorit – der Deep Roast schmeckt einfach verdammt erdnussig! Daher hier auch ein Bild, damit du weißt, wie richtige Erdnussbutter auszusehen hat.

Der Rosa Reis der Liebenden

MIT viel Farbe – der Reismarkt ist hart umkämpft, die Preise sind am Boden. Doch ein kleines Berliner Unternehmen namens Lotao wehrt sich gegen die Macht der großen Konzerne. Es will seinen Reis in die Supermärkte bringen – und zwar zu einem guten Preis. Es braucht also eine verdammt gute Idee. Einfach nur besonderer Reis, das interessiert doch keine Sau. Lass uns das Zeug doch färben, dann fallen wir auf! Dann brauchen wir noch einen guten Namen. Glam Wedding Pink*, das klingt stylisch. Da kommt keiner drauf, das wir eigentlich nur gefärbten Reis verkaufen. Dann können wir auch locker das doppelte vom Normalpreis nehmen. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann färben sie noch heute …

So oder so ähnlich ist wohl die Geschichte der Entstehung der vielen Färbreise von von Lotao. Egal ob es „Der goldene Reis der Entdecker“ ist (Reis und ein bisschen Kurkumakrümel) oder „Der rosa Reis der Liebenden“ (Reis, Rote Beete-Krümel, Orangenöl, Rote Beete Saft als Färbemittel), bunter Reis ist heiß! Denn dieser Reis, den ich wohl am ehsten zur Hochzeitsdeko verwenden würde, ist bei Kaufland gelistet. Das sind immerhin 1.200 Filialen in Deutschland! Der Preis liegt bei ca. 15 € pro Kilogramm. Also im etwa beim dreifachen vom Fairtrade-Reis von Rii Jii – aber der ist ja auch ohne Glam Weddings, Entdecker und Kurkumakrümel. Hauptsache es schmeckt, oder?

PS: Rii-Jii wird nach dem Konzept der Teekampagne gehandelt. Man kann also doch schnöden Reis zu einem fairen Preis verkaufen und erfolgreich dabei sein!

Innovation im Reisgeschäft? Schwierig! Vielleicht klappts ja mit gefärbtem Reis. Superfood ist Kurkuma ja eh schon.

Wenn der Ballermann nicht ballern soll

OHNE Alkohol – eine Flasche Vodka für 72 €, das muss schon eine besondere sein. Ist es auch. Denn diese Flasche ist nicht für jedermann. Kommt in einer Vodkaflasche, schmeckt nach Vodka, brennt im Mund wie Vodka – ist aber Alkoholfrei. ArKay, ein Unternehmen aus Texas, hat sich auf alkoholfreie Spirituosen und Biere spezialisiert. Whiskey in 14 Geschmacksrichtungen, Blue Curacao, Likör, Brandy, Irish Cream, Gin, diverse Cocktails sowie zwei Sorten Rum und 12 Sorten alkoholfreie Biere mit 0% Alkohol hat ArKay im Angebot. Klingt erfolgreich und ist es auch. Denn das Unternehmen exportiert vornehmlich in Länder, in denen der Genuss von Alkohol staatlich verboten ist. Dazu gehören unter anderem Saudi-Arabien, Kuwait, der Iran, Sudan, Mauretanien und Pakistan (Verkauf nur an Nicht-Muslime gestattet). In Saudi-Arabien sind die 72 € pro Flasche dann auch nicht mehr wirklich teuer. Wer glaubt, dass in der Biernation Deutschland kein alkoholfreier Vodka verkauft wird, der sollte sich mal die Angebote zu alkoholfreiem Gin&Tonic*, alkoholfreiem Amaretto*, alkoholfreiem Kräuter-Aperitif*, alkoholfreiem Bergkräuterschnaps* und dem Aperitif Sanbitter* angucken. Durchaus empfehlenswert, denn so können auch schwangere oder Autofahrer sich ein, zwei, drei Schnäpschen gönnen! ArKay sucht übrigens Investoren. Das braucht es auch, denn in die Webseite sollte dringend mal investiert werden. Bei einem Grafiker würde ich anfangen …

Neue Akzente in der Limonadenbranche

MIT Kaffee – bääh, bääh, bääh. Das ist doch nicht mehr lustig. Wer kommt auf die Schnapsidee, eine Cola mit Kaffeegeschmack zu produzieren? hausmarke macht genau das. Seit 2004 belebt die Kaffeecola Körper und Geist und macht einen wunderbar hyperaktiv. Denn mit 240 mg/l ist der Koffeingehalt dieser Cola enorm. Die Zielgruppe sind daher Studenten und Partygänger. Kommt dennoch nicht in meine Liste der Kaffeealternativen, denn es schmeckt ja nach Kaffee. Aber es geht noch besser. Es gibt eine Cola mit Lakritzgeschmack. Geschmack ist eben Geschmackssache. Der absolute Renner scheint es dennoch nicht zu sein, denn es ist gar nicht einfach, das Getränk zu kaufen. Richtig cool finde ich bei Herrman Kola, die den Vertrieb für die Hausmarke Kaffee-Kola übernommen hat, dass das Unternehmen klar für Qualität und Nachhaltigkeit steht und darüber auch auf seiner Webseite schreibt. Wenn ihr eine Cola rausbringt, die meinen Geschmack trifft, trinke ich auch mit!

PS: schlimmer geht immer. Spekulatius-Cola ist nun wirklich abartig.

Wird die Kaffee-Cola dann auch in Kaffeetassen ausgeschenkt?

Eiskalte Erfrischung für Hunde

MIT Erfrischung – Hundeeis macht Hunde heiss. Das ist das Motto von Cold & Dog, einem Berliner Hersteller von Frozen Yogurts für Hunde. Hier kann genüsslich geschlabbert werden. Statt Straciatella oder Schokolade gibt es die Sorten Wildlachs, Rind, Käse oder Apfel mit Banane. Muss ja auch nach Nachtisch schmecken! Das Eis ist übrigens bio, glutenfrei und laktosefrei, damit jeder Hipster Hund nach dem Genuss weiterhin seine Runden auf dem Skateboard drehen kann. Das beste ist übrigens der Facebook-Kanal von Cold&Dog – hier gibt’s unendlich viel Dog Content. Und weil Eis im Winter nicht so gut läuft, gibt es mittlerweile auch diverse Snacks für dier Vierbeiner. Natürlich aus artgerechter Haltung! Ich würde ja meinen, dass Frozen Yogurt für Hunde schon ziemlich Hipster ist. Aber man kann das ganze auch noch krönen. Entweder mit kreativen Hundefuttersnackgeschmäckern wie Peanut Butter Honey (mit echter Erdnuss!) oder mit Hundekeksen mit lustigen Einhorn-Sammelbildern* (schonend im magischen Steinofen gebacken & für den perfekten Naschbrettbauch – mehr zu den magischen Einhörnern später). Oder natürlich, indem man die selbst geangelten Fische in der heimischen Küche zerlegt, mariniert und trocknet. Das muss der Hundehimmel sein!

Für veganes Rührei

OHNE Tier – Vegan sein ist schwer. Nichts kann man mehr essen, trinken oder benutzen. Keinen Bacon. Keinen Saft. Keine Kondome. Kein Rührei. Aber da der Markt für vegane Produkte mittlerweile groß genug ist – in Deutschland leben mittlerweile fast eine Millionen Menschen vegan und viele mehr, die bevorzugt auf tierische Produkte verzichten – gibt es auch Unternehmen, die sich diesen Problemen annehmen. So auch Lord of Tofu. Das Unternehmen aus Süddeutschland gehört zu den absoluten Kreativschmieden in Bezug auf Tofu. Bei den Rezepturen wird zu Essig fermentierter Schwarztee verwendet, welcher den Geschmack beeinflusst. Soja-Hack, Soja-Gulasch, Veganes Steak, Vegane Keule, Wildzauber, Westernstyle – eben all das, was viele Veganer vermissen. Zusätzlich gibt’s noch eine Auswahl an veganen Meeresfrüchten wie Soja-Lachfilet, Thuna, Riesen-Vegarnelen, vegane Schillerlocken und einige vegane Käsesorte. Doch vegane Steaks und Meeresfrüchte gibt es auch im Sortiment anderer Tofu-Hersteller. Womit Lord of Tofu wirklich heraussticht ist das Vegan-Ei. Denn diese Sojamasse lässt sich vielfältig als Ei-Ersatz verwenden. Zubereitung für Rührei: „Die Vegan-Eier mit einer Gabel zerdrücken und in etwas Öl anbraten. Statt veganes Frühstücks-Ei: Das Vegan-Ei mit der Plastikhülle in einen Topf mit maximal 70° Celsius heißem Wasser geben und 5 Minuten ziehen lassen. Dann das vegane 5-Minuten-Ei aus der Hülle pellen und mit Kräutermargarine genießen.“ Stellt sich nur noch eine Frage: schmeckt das auch nach Ei?

Kaffee für Zombies

MIT extra Koffein – manche Menschen mögen Kaffee. Manche Menschen mögen starken Kaffee. Und manche möchten ihn richtig stark. Zombie Kaffee wirbt mit dem Slogan „Erweckt Tote Zum Leben„. Ob die Werbung mit dem Spruch „aus den stärksten Kaffeebohnen der Welt“ wettbewerbswidrig ist, wird gerade vor den Gerichten ausgefochten. Weswegen der Kaffee zeitweise auch nicht zu kaufen ist. Schade! Denn die Idee ist doch irgendwie auch cool. Wenn er erhältlich ist, gibt es ihn in drei Varianten. Also für Einsteiger, Fortgeschrittene und Durchgeknallte. Wird man zum Zombie oder muss man schon vorher einer sein, wenn man diesen Kaffee trinkt?

Essbare Kohle

OHNE Sinn – in den USA und Kanada ist es als Coal Candy bekannt, aber auch in Spanien und Italien schenkt man es zu Weihnachten und in Japan wird es kaitaname genannt. Diese Süßigkeit aus Zucker, die aussieht wie ein Stück Kohle. Warum? Es gibt da irgendeine Geschichte über Bergmänner und Lobbyisten und Geschenke, aber wirklich Sinn macht das alles nicht.  Dass Kohle immer mal wieder in irgendwelchen coolen Restaurants verwendet wird, um Pizzaböden schwarz zu färben (wobei das viele Pizzabäcker auch ohne Kohle hinbekommen), ist ja nicht verwunderlich. Irgendwas interessantes braucht es eben immer. Meine Version der leckeren Grillkohle-Candies habe ich auf der Internationale Süßwarenmesse in Köln gefunden. Mehr über die verrückten Entdeckungen dort kannst du im Geschäftsideen Quartett 01: Snacks nachlesen. Ein Italienischer Hersteller suchte dort für seine Carbone Dolce nach Vertrieblern. In Japan sehen die Candies mehr nach Steinkohle aus. Wer in Deutschland gerne Kohle essen möchte, der muss auf Marshmallows in Grillbrikettform* zurück greifen. Sehr speziell das ganze. Wir wünschen einen Guten Appetit!

Völlig Latte, solange es glitzert und rosa ist!

MIT viel Hipster – genauso, wie man es mit dem pechschwarzen Zombie-Kaffee übertreiben kann, geht das auch in der anderen Richtung. Stellen sie sich mal vor wie es ist, Kurkumapulver zu trinken (Thema Nummer 4). Mmh, schmeckt gesund! Doch gesund ist IN und das bedeutet, dass die Unternehmen noch mehr solcher leckeren Pülverchen rausbringen. Der neuste Clou von Hersteller Sonnentor: Rote Bete Latte. Sieht hübsch aus, keine Frage. Aber der Geschmack, ohje, ohje. Meinen die das wirklich ernst? Und ob eine Packung an essbarem Glitzer direkt mitgelifert wird? Nur wo bekommt man Bio-Glitzer? Es gibt biologisch abbaubares Glitter. Essen sollte man das aber auch nicht. Und es gibt essbare, glitzernde Lebensmittelfarbe*. Die ist aber nicht bio. Hiermit beauftrage ich die Firma Sonnentor, essbares, biologisches Glitter herzustellen! Das wäre mal wirklich innovativ. Von mir aus auch aus Rote Bete. Der Geschmack ist nicht so wichtig.

Quadratisch. Magisch. Keinhirn.

MIT Glitzer & Glammer / OHNE Sinn – es ist die Krönung eines wunderbaren Hypes. Nachdem alle Welt die Einhorn-Schokolade von Ritter Sport haben wollte, sind – wie zu erwarten – hunderte weitere Firmen auf den Einhorn-Zug aufgesprungen. Mehr oder weniger gut. Was auch immer du dir mit einem Einhorn drauf wünscht, gibt es jetzt. Doch wenn du glaubst, dass es nicht noch absurder geht, dann hast du dich getäuscht! Denn in der Einhorn-Nische gibt es noch eine Mikronische: Einhorn-Fäkalien. Und die Menschen lieben es! Denn wer will kein Einhorn besitzen, welches Jelly Beans pupst* (oder eigentlich scheißt)? Wer dann noch nicht genug hat, für den gibt es noch Einhorn-Kotze*! Das ist zwar nur ein Schokolade, aber vielleicht schmeckt die ja so, wie sie heißt. Und wem die Jelly Beans zu klein sind, für den gibt es noch kleine Einhorn-Pups-Marshmellows*.Ich hoffe du konntest mit meinem Beitrag richtig viel Inspiration für deine neue, verrückte Geschäftsidee mitnehmen. Wenn du dein Produkt dann marktreif ist, hinterlasse mir einen Kommentar. Bis dahin habe ich sicher genug neue, absurde Produkte gesammelt und dann nehme ich dein Produkt mit in die Liste auf!

Liebe Produktentwickler: wir empfehlen beim nächsten erfinden einfach unser Shirt anziehen*. Dann klappt das auch mit dem Durchblick!

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